Wer bin ich in meinen Rollen und wo liegt mein wahres Selbst?
- yvonnebuttet

- 4. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Wir alle wechseln täglich unsere Rollen: Kolleg:in im Büro, Partner:in zuhause, Freund:in am Abend, vielleicht auch Elternteil, Vereinsmitglied oder Nachbar:in. Doch wie sehr „dürfen“ oder „sollen“ wir uns dabei verändern? Und wenn wir in jeder Rolle ein Stück anders auftreten, was ist dann eigentlich unser wahres Selbst?
Warum wir uns in Rollen verändern
Rollen sind wie unsichtbare Drehbücher. Sie helfen uns, in sozialen Situationen Orientierung zu finden. Mit Kolleg:innen sprechen wir oft anders als mit engen Freund:innen – nicht, weil wir uns verstellen, sondern weil wir uns in einem anderen Kontext bewegen.
Diese Anpassung hat Vorteile:
Sie macht uns verständlich für andere.
Sie sorgt für Harmonie und erleichtert Zusammenarbeit.
Sie gibt uns die Chance, verschiedene Seiten unserer Persönlichkeit zu zeigen.
Aber wo bleibt dabei das „Ich“?
Viele Menschen fragen sich: Wenn ich in jeder Rolle etwas anders bin, verliere ich dann mein wahres Selbst?
Vielleicht hilft hier ein Bild: Stell dir dein Selbst wie einen Kristall vor. Jede Rolle beleuchtet eine andere Seite davon. Mal funkelt die eine Facette stärker, mal eine andere. Das bedeutet nicht, dass du dich verstellst, sondern dass du unterschiedliche Facetten deiner Identität aktivierst.
Gefahr der Rollen
Es gibt allerdings auch Stolperfallen:
Wenn du das Gefühl hast, nur noch für andere zu funktionieren, kann eine Rolle dich einengen.
Wenn die Erwartungen von aussen so stark sind, dass sie deine eigenen Werte überdecken, droht innere Leere.
Dann ist es wichtig, innezuhalten und zu fragen: „Welche Anteile davon sind wirklich ich und was spiele ich nur?“
Was ist das wahre Selbst?
Das wahre Selbst ist nicht eine einzige feste Rolle. Es ist eher die Summe deiner Facetten, verbunden durch deine Werte und Überzeugungen. Rollen können wechseln, aber dein innerer Kern bleibt.
Du erkennst dein wahres Selbst oft in Momenten, in denen du dich stimmig fühlst, unabhängig davon, ob du gerade Chef:in, Freund:in oder Elternteil bist.
Fazit: Unterschiedliche Rollen einzunehmen ist nicht nur normal, sondern auch bereichernd. Die Kunst liegt darin, flexibel zu bleiben, ohne den Kontakt zu deinem Kern zu verlieren. Wer weiss, dass jede Rolle nur eine Facette des eigenen Kristalls zeigt, bleibt auch in der Vielfalt authentisch.



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